Gangbild, Hirnleistung und Mundmotorik

Die Ärztin Dr. Stephanie Bridenbaugh, die an der Memory-Klinik der Universität Basel das Gehen, oder besser, Ursachen und folgen unregelmäßigen Gehens erforscht, berichtete am Freitag den 4. Mai, über ihrer Forschung in der Ganganalyse. Gangschwierigkeiten und Stürze sind keine zwangsläufigen, unvermeidlichen Folgen des Alters. Früherkennung von Mobilitätsschwierigkeiten erlauben rechtzeitiges eingreifen.

Eine Gang mit variabler Schrittlänge schon von 1,7 cm, die mit bloßem Auge nicht sichtbar ist, gibt Hinweise auf ein stark erhöhtes Sturzrisiko. Muss der Patient beim Gehen noch zusätzlich Rechenaufgaben lösen, verändert sich eine ansonsten unauffälliges Gangbild bei Hirnleistungsstörungen frappierend, ohne dass der Patient davon etwas merkt. Die für Kinder entwickelte Jaques-Dalcroze Rhythmik kann hier auch bei Erwachsenen deutlich das Gangbild und die Hirnleistung verbessern. Die 1902 von Genf aus verbreitete Methode Jaques-Dalcroze (MJD) ist eine Art rhythmische Gymnastik. Zeitgleich zu diesen Strömungen entwickelte sich die Eurythmie der Anthroposophen und die rhythmische Loheland-Gymnastik die alle heilende Elemente enthalten. Durch die aktuellen Forschungsergebnisse wird die therapeutische Relevanz der rhythmischen Elemente zur Verbesserung von Hirnleistungsdefiziten bei Kindern und Erwachsenen untermauert. Danke für das sehr interessante Seminar! In der kieferorthopädischen Diagnostik gibt die Ganganalyse wesentliche Hinweise auf körperliche Defizite, die zur Funktionsstörungen im Mundraum führen können. Somit ergeben sich enge Zusammenhänge zwischen Kieferorthopädie und dem menschlichen Gang.